Phyll: Du positionierst dich sehr aktiv in Dialogen um Rassismus, Feminismus, Heteronormativität und andere Formen von Diskriminierung. Instagram ist ein Ort, an dem du diesen Aktivismus, aber auch dich selbst in einem hyper-öffentlichen Raum präsentierst. Wie fühlt sich das an und welche Rolle spielt dabei Mut?
Kosovare: “Lange Zeit hatte ich Zweifel, ob ich meinen Aktivismus von meinem Privatleben trennen sollte. Ich hatte eine Weile zwei Instagram-Accounts, sah aber, dass die Person, die ich als Aktivistin bin, auch die Person ist, die ich im täglichen Leben bin. Es fühlte sich seltsam an, etwas auf meinem zweiten Account zu posten, als ich bemerkte: Ich möchte das auch auf meinem persönlichen Account posten. Warum sollten die Leute nicht daran interessiert sein?
Irgendwann habe ich beschlossen, alles auf einem Account zu posten – was schon irgendwie unheimlich ist. Der linke Aktivismus steht unter Druck. Doxing-Accounts* machen das Leben für linke Aktivist:innen unsicher. Einfach nur eine Frau mit Migrationshintergrund im Internet zu sein, erfordert Mut, besonders wenn du dich für Antirassismus engagierst. Es braucht Mut, sich in diesem Diskurs zu zeigen.”
“Ich sage immer: Mein Aktivismus ist achtzig Prozent Aktivismus und zwanzig Prozent Haarvideos und persönliche Fotos. Es einfach zu tun, es auszustrahlen, es zu verkörpern – auch das erfordert Mut.”
—
* Doxing ist das internetbasierte Zusammentragen und anschließende Veröffentlichen personenbezogener Daten, zumeist mit bösartigen Absichten gegenüber den Betroffenen.
Phyll: Du positionierst dich sehr aktiv in Dialogen um Rassismus, Feminismus, Heteronormativität und andere Formen von Diskriminierung. Instagram ist ein Ort, an dem du diesen Aktivismus, aber auch dich selbst in einem hyper-öffentlichen Raum präsentierst. Wie fühlt sich das an und welche Rolle spielt dabei Mut?
Kosovare: “Lange Zeit hatte ich Zweifel, ob ich meinen Aktivismus von meinem Privatleben trennen sollte. Ich hatte eine Weile zwei Instagram-Accounts, sah aber, dass die Person, die ich als Aktivistin bin, auch die Person ist, die ich im täglichen Leben bin. Es fühlte sich seltsam an, etwas auf meinem zweiten Account zu posten, als ich bemerkte: Ich möchte das auch auf meinem persönlichen Account posten. Warum sollten die Leute nicht daran interessiert sein?
Irgendwann habe ich beschlossen, alles auf einem Account zu posten – was schon irgendwie unheimlich ist. Der linke Aktivismus steht unter Druck. Doxing-Accounts* machen das Leben für linke Aktivist:innen unsicher. Einfach nur eine Frau mit Migrationshintergrund im Internet zu sein, erfordert Mut, besonders wenn du dich für Antirassismus engagierst. Es braucht Mut, sich in diesem Diskurs zu zeigen.”
“Ich sage immer: Mein Aktivismus ist achtzig Prozent Aktivismus und zwanzig Prozent Haarvideos und persönliche Fotos. Es einfach zu tun, es auszustrahlen, es zu verkörpern – auch das erfordert Mut.”
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* Doxing ist das internetbasierte Zusammentragen und anschließende Veröffentlichen personenbezogener Daten, zumeist mit bösartigen Absichten gegenüber den Betroffenen.