Phyll: Instagram ist ein Ort, an dem du dich, deine Arbeit und deine Erfahrungen mit sexueller Gewalt in einem hyper-öffentlichen Raum präsentierst. Wie fühlt sich das an und welche Rolle spielt dabei Mut?
Renate Ariadne: “Mein assault passierte genau vor dem Lockdown. Plötzlich saß ich in meinem Zimmer fest, in London, mit nichts, einem unendlichen Nichts. Am Anfang war das schön: Ich fing an, mit meinem eigenen Körper zu arbeiten, hatte meinen Ort, ohne dass ich Leute treffen oder über meine Erfahrungen sprechen musste. Von mir wurde nicht erwartet, dass ich an einer Gesellschaft teilnehme, von der ich in diesem Moment nicht wusste, wie ich mich darin bewegen sollte.
Außerdem war ich stolz auf die Werke, die ich produzierte und wollte sie mit Menschen teilen – sofort. Ich wollte zeigen, womit ich mich beschäftigte. Instagram ist perfekt dafür: Die Leute sehen es direkt und danach nicht mehr. Es gibt viele Reaktionen und dann eine einzige Stille. Wenn ich mich privat fühlen wollte, fühlte ich mich privat. Andere Male spürte ich virtuellen Support.”
“Der Moment, in dem dir jemand ganz klar zeigt, dass sie:er es gelesen und gesehen hat, das fühlt sich ein bisschen an wie… Kennst du dieses kribbelnde Gefühl, wenn jemand eine Kamera auf dich richtet und du weißt, dass sie:er ein Foto machen wird? Das. Das spürte ich.”
Phyll: Instagram ist ein Ort, an dem du dich, deine Arbeit und deine Erfahrungen mit sexueller Gewalt in einem hyper-öffentlichen Raum präsentierst. Wie fühlt sich das an und welche Rolle spielt dabei Mut?
Renate Ariadne: “Mein assault passierte genau vor dem Lockdown. Plötzlich saß ich in meinem Zimmer fest, in London, mit nichts, einem unendlichen Nichts. Am Anfang war das schön: Ich fing an, mit meinem eigenen Körper zu arbeiten, hatte meinen Ort, ohne dass ich Leute treffen oder über meine Erfahrungen sprechen musste. Von mir wurde nicht erwartet, dass ich an einer Gesellschaft teilnehme, von der ich in diesem Moment nicht wusste, wie ich mich darin bewegen sollte.
Außerdem war ich stolz auf die Werke, die ich produzierte und wollte sie mit Menschen teilen – sofort. Ich wollte zeigen, womit ich mich beschäftigte. Instagram ist perfekt dafür: Die Leute sehen es direkt und danach nicht mehr. Es gibt viele Reaktionen und dann eine einzige Stille. Wenn ich mich privat fühlen wollte, fühlte ich mich privat. Andere Male spürte ich virtuellen Support.”
“Der Moment, in dem dir jemand ganz klar zeigt, dass sie:er es gelesen und gesehen hat, das fühlt sich ein bisschen an wie… Kennst du dieses kribbelnde Gefühl, wenn jemand eine Kamera auf dich richtet und du weißt, dass sie:er ein Foto machen wird? Das. Das spürte ich.”