Phyll: Was hat Mut mit Verletzlichkeit zu tun?
Tessel: “Ich weiß nicht, ob du wirklich mutig sein kannst, wenn du dich nicht verletzlich machst. Manchmal geht es nicht einmal darum, dich verletzlich zu machen, manchmal bist du es einfach, ohne dass dies eine bewusste Entscheidung ist. Verletzlichkeit gegenüber Dingen, für die man sich schämt, ist etwas, das nach meiner gewalttätigen Beziehung eine große Rolle spielte. In den ersten Monaten beschloss ich, so zu tun, als wäre das Ganze nie passiert.”
“Ich konnte meine gewalttätige Beziehung nicht mit der Person vereinbaren, die ich war, und dachte, dass es für die Menschen um mich herum genauso sein würde. Dass sie verwirrt wären, denken würden: Dies passt nicht zu dem, was wir von dir denken, was wir von dir sehen.”
“Natürlich war ich zu diesem Zeitpunkt verletzlich, aber ich habe es weggesteckt. Irgendwann fing ich an, auf speziellen Veranstaltungen über meine Erfahrungen zu sprechen. Das fühlte sich sicher an: Es blieb unter den Zuhörer:innen im Raum. Ich bekam oft Reaktionen von jungen Frauen, die das Gleiche durchmachten: ‘Ich habe es meinen Eltern auch noch nicht gesagt,’ ‘Ich habe es meinen Freund:innen nicht erzählt.’ ‘Ich will nicht, dass sie sich Sorgen um mich machen.’ Und sehr oft: ‘Ich schäme mich so.’
Schließlich habe ich angefangen zu schreiben, um diese Scham wegzunehmen. Wegnehmen ist ein großes Wort, aber ich denke schon, dass es so funktioniert. Sobald du mehr Menschen siehst, die etwas Ähnliches durchgemacht haben und ehrlich darüber sprechen, wird dir klar, dass deine Erfahrung nichts ist, wofür du dich schämen müsstest. Oder zumindest ist es etwas, das du erkennst, etwas, das sichtbar ist.”
Phyll: Was hat Mut mit Verletzlichkeit zu tun?
Tessel: “Ich weiß nicht, ob du wirklich mutig sein kannst, wenn du dich nicht verletzlich machst. Manchmal geht es nicht einmal darum, dich verletzlich zu machen, manchmal bist du es einfach, ohne dass dies eine bewusste Entscheidung ist. Verletzlichkeit gegenüber Dingen, für die man sich schämt, ist etwas, das nach meiner gewalttätigen Beziehung eine große Rolle spielte. In den ersten Monaten beschloss ich, so zu tun, als wäre das Ganze nie passiert.”
“Ich konnte meine gewalttätige Beziehung nicht mit der Person vereinbaren, die ich war, und dachte, dass es für die Menschen um mich herum genauso sein würde. Dass sie verwirrt wären, denken würden: Dies passt nicht zu dem, was wir von dir denken, was wir von dir sehen.”
“Natürlich war ich zu diesem Zeitpunkt verletzlich, aber ich habe es weggesteckt. Irgendwann fing ich an, auf speziellen Veranstaltungen über meine Erfahrungen zu sprechen. Das fühlte sich sicher an: Es blieb unter den Zuhörer:innen im Raum. Ich bekam oft Reaktionen von jungen Frauen, die das Gleiche durchmachten: ‘Ich habe es meinen Eltern auch noch nicht gesagt,’ ‘Ich habe es meinen Freund:innen nicht erzählt.’ ‘Ich will nicht, dass sie sich Sorgen um mich machen.’ Und sehr oft: ‘Ich schäme mich so.’
Schließlich habe ich angefangen zu schreiben, um diese Scham wegzunehmen. Wegnehmen ist ein großes Wort, aber ich denke schon, dass es so funktioniert. Sobald du mehr Menschen siehst, die etwas Ähnliches durchgemacht haben und ehrlich darüber sprechen, wird dir klar, dass deine Erfahrung nichts ist, wofür du dich schämen müsstest. Oder zumindest ist es etwas, das du erkennst, etwas, das sichtbar ist.”