Tessel: “Ich wollte diese Frauen durch das Schreiben erreichen, aber sobald ich etwas schreibe, lesen es auch meine Freunde und Eltern, oder Leute, mit denen ich in der Grundschule war. Das Schreiben und Veröffentlichen eines Artikels über intime Partnergewalt war ein Moment, in dem ich mich sehr verletzlich gemacht habe. Mir gefiel es überhaupt nicht, dass sie plötzlich alle über diesen Teil von mir Bescheid wussten.
Bei Eltern ist das besonders schwierig. Ich wusste, dass meine Mutter sich Vorwürfe machen würde, wenn ich ihr erzählte, was passiert war. Ich habe es ihr lange Zeit nicht gesagt; ich hatte selbst noch so viel zu verkraften, ich hatte selbst so viel Kummer. Den Schmerz meiner Mutter konnte ich in diesem Moment nicht mittragen.”
Phyll: Wie hast du den Moment gefunden, deinen Eltern von deiner Erfahrung zu erzählen? Warst du irgendwann bereit dafür?
Tessel: “Nein, nicht wirklich. Ich dachte: Ich werde es vergessen. Es ist nicht passiert. Niemand muss es je erfahren. Dann habe ich herausgefunden, dass es so nicht funktioniert. Ich hatte PTSD. Ab und zu hatte ich plötzlich das Gefühl, dass ich ihn irgendwo laufen sah. Ich hatte Alpträume. Eine Zeit lang habe ich bei One-Night-Stands plötzlich heulen müssen. Da bemerkte ich, dass ich nicht mehr die ganze Zeit so tun konnte, als sei alles gut.
Zu dieser Zeit – etwa ein Jahr nach der Beziehung – schrieb ich meinen ersten Artikel. Meine Eltern spürten schon, dass es mir nicht gut ging. Ich habe damals gesagt: ‘Es ist etwas passiert, mit meinem Ex, und ich bin noch nicht bereit, darüber zu sprechen.’ Eine Woche später erschien der Artikel – den habe ich an meine Eltern geschickt. Ein paar Wochen später haben wir darüber gesprochen.”
Tessel: “Ich wollte diese Frauen durch das Schreiben erreichen, aber sobald ich etwas schreibe, lesen es auch meine Freunde und Eltern, oder Leute, mit denen ich in der Grundschule war. Das Schreiben und Veröffentlichen eines Artikels über intime Partnergewalt war ein Moment, in dem ich mich sehr verletzlich gemacht habe. Mir gefiel es überhaupt nicht, dass sie plötzlich alle über diesen Teil von mir Bescheid wussten.
Bei Eltern ist das besonders schwierig. Ich wusste, dass meine Mutter sich Vorwürfe machen würde, wenn ich ihr erzählte, was passiert war. Ich habe es ihr lange Zeit nicht gesagt; ich hatte selbst noch so viel zu verkraften, ich hatte selbst so viel Kummer. Den Schmerz meiner Mutter konnte ich in diesem Moment nicht mittragen.”
Phyll: Wie hast du den Moment gefunden, deinen Eltern von deiner Erfahrung zu erzählen? Warst du irgendwann bereit dafür?
Tessel: “Nein, nicht wirklich. Ich dachte: Ich werde es vergessen. Es ist nicht passiert. Niemand muss es je erfahren. Dann habe ich herausgefunden, dass es so nicht funktioniert. Ich hatte PTSD. Ab und zu hatte ich plötzlich das Gefühl, dass ich ihn irgendwo laufen sah. Ich hatte Alpträume. Eine Zeit lang habe ich bei One-Night-Stands plötzlich heulen müssen. Da bemerkte ich, dass ich nicht mehr die ganze Zeit so tun konnte, als sei alles gut.
Zu dieser Zeit – etwa ein Jahr nach der Beziehung – schrieb ich meinen ersten Artikel. Meine Eltern spürten schon, dass es mir nicht gut ging. Ich habe damals gesagt: ‘Es ist etwas passiert, mit meinem Ex, und ich bin noch nicht bereit, darüber zu sprechen.’ Eine Woche später erschien der Artikel – den habe ich an meine Eltern geschickt. Ein paar Wochen später haben wir darüber gesprochen.”